Heute tritt eine junge jüdische Generation - die dritte nach der Shoah - selbstbewusst an die Öffentlichkeit. Sie organisiert sich in Studierendenverbänden, führt in neu gegründeten Zeitschriften offen politische Debatten und macht so die Diversität und Vielstimmigkeit jüdischen Lebens in Deutschland sichtbar. Immer mehr junge Jüdinnen und Juden sind heute in der Öffentlichkeit präsent, engagieren sich gegen Antisemitismus, den Quds-Marsch in Berlin oder Neonazis im ganzen Bundesgebiet. Sie setzen sich für eine Sichtbarkeit von jüdischem Leben abseits der Trias von Shoah, Antisemitismus und Israel ein. Gleichzeitig wirken diese jungen Menschen auch nach innen, in die jüdischen Gemeinden hinein. So verstehen sie ihr Engagement als ein doppeltes: Eines für die Gemeinden und eines für die Gesellschaft. Das ist für sie kein Widerspruch, sondern etwas, was sich gegenseitig bedingt und ergänzt.
In ihrer Arbeit heute lassen junge jüdische Deutsche ein neues Selbstbewusstsein erkennen: Sie engagieren sich explizit als Jüdinnen und Juden, ihre Identität ist wichtiger Teil ihrer Arbeit. Der Film porträtiert vier junge Jüdinnen und Juden in ihrem Engagement, macht ihre Geschichten, ihre Positionen und ihre Kämpfe sichtbar. Die Protagonist*innen werden als Akteur*innen gezeigt, sie sprechen für sich selbst und werden nicht in eine Rolle als Repräsentant*innen des Judentums gedrängt. Gleichzeitig blickt der Film auch anekdotisch zurück auf die Geschichte jüdischen Aktivismus in Deutschland. Er zeigt, dass Jüdinnen und Juden heute, aber auch in der jüngeren Geschichte Deutschlands nicht nur Opfer, sondern auch Akteure waren und sind.
Ein Film für die Bundeszentrale für politische Bildung.
Link zum Film: https://www.bpb.de/mediathek/video/505947/selbstbewusst-juedisch/